KI kann dabei unterstützen, Teams zu stärken, Zusammenarbeit neu zu beleben und Ideen zum Fliegen zu bringen – wenn wir sie als Werkzeug der Verbindung begreifen. Dabei kommt es immer auch darauf an, ob wir sie als festen Bestandteil des Unternehmens in die Kultur verweben. Wie das gehen kann? Genau diese Frage sollten sich Organisationen jetzt stellen – und mutig angehen.
Die Einführung von KI ist immer auch ein kultureller Stresstest
Technische Neuerungen sind, anders als in den Jahren zuvor, deutlich disruptiver. Sie verändern nicht nur einzelne Prozesse, sie fordern unser Selbstverständnis als Menschen in Organisationen heraus. Es geht nicht mehr um klar begrenzte Change-Prozesse – sondern um Transformationen, die Identität, Haltung und Zusammenarbeit neu definieren. KI ist damit kein Projekt, sondern ein Stresstest für die Kultur. Für die erfolgreiche Gestaltung braucht es eine kulturelle Reife der Organisation und psychologische Sicherheit für die Menschen.
KI zwingt uns, Arbeit, Zusammenarbeit und Strukturen neu zu denken. Prozesse werden automatisiert, Abläufe beschleunigt, Routinen hinterfragt. Sichtbar wird das über die verwendeten Tools – spürbar ist es häufig in Form von Unsicherheit. Auch dort, wo noch keine Veränderung geplant ist, fragen sich Mitarbeitende: „Was bedeutet das für mich?“, wenn nicht sogar „Was wird jetzt aus mir?“. Organisationen sollten deshalb prüfen, wie tragfähig ihr kulturelles Fundament wirklich ist. Mehr dazu, wie Kultur zum Motor für Wandel wird, beschreiben wir im Buch „Transformationen begleiten“.
Wir empfehlen, gemeinsam mit den Teams auf drei zentrale Leitfragen zu schauen – weil sie den Kern treffen: Haltung, Kultur und Kommunikation. Wer diese drei Dimensionen klärt, schafft Orientierung und Energie für alles Weitere.
- Umgang mit Widerständen: Wie geben wir Sicherheit, wenn KI Sorgen/ Befürchtungen/ Ängste auslöst?
Wenn der Begriff „Künstliche Intelligenz“ ins Gespräch kommt, steigen oft Puls und Skepsis. Widerstand ist aber oft kein Nein, sondern ein Schutzreflex. Er zeigt, dass Menschen Orientierung suchen. Führung heißt jetzt: Halt geben, bevor man Haltung fordert. Wenn wir erklären, warum KI eingesetzt wird – und zuhören, was den Mitarbeitenden Sorgen bereitet – schaffen wir Sicherheit. Ehrliche, klare Kommunikation wirkt stärker als jedes Hochglanz-Statement. So entsteht Vertrauen in die Kommunikation und wir reduzieren die Gefahr, dass die Gerüchteküche das Ruder übernimmt.
Starte mit einem offenen Gespräch im Team: Was verunsichert – und was macht neugierig? Mehrzum Thema psychologische Sicherheit geben findest Du in Kapitel 2.3 von „Transformationen begleiten“.
- Kulturelle Muster: Fördern wir Neugier und Lernen – oder dominieren Kontrolle und Misstrauen?
Ideen entstehen, wo Neugier ihren Ram bekommt. Mini-Experimente, offene Runden, Fehler, die als Lernmomente gelten – das sind die neuen Erfolgsfaktoren. Hier hilft es, Räume fürs Ausprobieren zu schaffen und zu öffnen.
Starte ein Mini-Pilotprojekt mit Deinem Team – ohne Leistungsdruck, dafür aber mit viel Lust am gemeinsamen Lernen und einer klaren Definition: keine Lernkurve entsteht ohne gelegentlichen Misserfolg.
- Kommunikation: Wie übernehme ich aktiv die Kontrolle über die Kommunikation, damit nicht Unsicherheit wächst, sondern Orientierung?
Über KI zu sprechen, ohne Angst zu schüren, ist eine der wichtigsten Aufgaben der Kommunikator*innen dieser Tage. Schon die Begriffe sorgen für eine gewisse Distanz, Geschichten hingegen können die Nähe herstellen. Geschichten darüber, was KI erleichtert, wo sie uns entlastet und wo Menschen auch künftig unersetzlich bleiben. KI muss weniger erklärt, als eher spürbar gemacht werden.
Nimm Dir 30 Minuten, um mit Deinem Team über Erfahrungen mit KI zu sprechen – nicht über Tools, sondern über Gefühle.
KI bietet tolle Lösungen für viele Arbeitsabläufe. Zukunftsfähigkeit entsteht aber nur dort, wo Kultur, Kommunikation und Führung im Gleichklang wirken.
Wir bei MPC begleiten Organisationen dabei, genau diesen Wandel zu gestalten. Wenn Du tiefer einsteigen willst, melde Dich hier.
Foto von Omar:. Lopez-Rincon auf Unsplash